Kariestherapie
Die Zahnkaries (Zahnfäulnis, „Loch im Zahn“) ist eine Erkrankung der Zahnhartgewebe (Zahnschmelz und Dentin).
Bevorzugte Stellen der Karies sind die tiefen Grübchen, die Fissuren der Kauflächen und die Kontaktpunkte zweier benachbarter Zähne.
Der Zahnschmelz ist die äussere, sehr harte Schicht (härtestes Material des menschlichen Körpers) der Zahnkrone. Er besteht aus ca. 97% anorganischem Material (kristalline Mineralien) und etwa 1% Wasser. Deshalb ist er für einige wasserlösliche Stoffe nur wenig durchlässig, z.B. für Fluorid, Kalzium, Phosphat und einige Säuren.
Das Dentin, auch Zahnbein genannt, ist die Gewebeschicht unterhalb des Zahnschmelzes und das Hartgewebe der Wurzeln. Es ist weicher als der Schmelz und besteht zu ca. 66% aus anorganischem Material. Der restliche Anteil setzt sich aus Proteinen (Eiweisse) und Wasser zusammen.
Nur das Innerste des Zahnes, die Pulpa oder Zahnmark, enthält, ähnlich wie Gewebe unter der Haut, Blutgefässe, lebende Zellen und Nerven.
In der Mundhöhle wimmelt es nur so von Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze). Dass es dabei nicht ständig zu Infektionen kommt, ist einem speziellen Gleichgewicht dieser Mikroorganismen zu verdanken.
Einige Bakterien der Mundhöhle bilden den Zahnbelag, auch Plaque genannt. Hauptnahrung dieser Plaque-Bakterien ist Zucker, welchen sie innerhalb weniger Minuten zu Säuren vergären. Diese Säuren dringen in den Schmelz ein und entkalken ihn, was anfangs zu kreidig-weissen Flecken führt, wobei die Zahnoberfläche noch intakt bleibt. Sobald aber zu einem späteren Zeitpunkt der entkalkte Bereich zu dünn wird und einbricht, entsteht das klassische „Loch“ im Zahn. Ein oftmals schmerzloser Prozess, der wenige Jahre dauert.
Ist einmal der Schmelzmantel zerstört, wird das Dentin angegriffen. Erst dann beginnen auch die Zahnschmerzen. Dabei dringen die Bakterien innerhalb weniger Monate durch entkalkende Prozesse und feine Dentin-Kanälchen immer tiefer in den Zahn vor, bis sie schliesslich die Pulpa, das Zahnmark, mit dem Zahnnerven erreichen und auch diesen zerstören.
Deshalb sind eine gute Mundhygiene mit ausreichender Fluorid-Prophylaxe, sowie regelmässige zahnärztliche Kontrollen und Röntgenbilder unerlässlich, um Karies zu vermeiden, resp. sie frühzeitig zu erkennen.
Die Therapie einer Karies besteht darin, sie vollständig aus dem Zahn zu entfernen und den entstandenen Defekt wieder aufzufüllen. Dafür stehen verschiedene Materialien zur Verfügung:
- Kunststoff-Füllung. Als Provisorium für ca. 3 Monate.
- Kunststoff-Keramik-Füllung. Kostengünstigste, definitive Füllung. Zahnfarben. Lebensdauer ca. 5-7 Jahre.
- Keramik- oder Gold-Füllung (Inlay oder Onlay). Kostenintensivere, definitive Füllung. Lebensdauer ca. 12-15 Jahre. In Zusammenarbeit mit einem Zahntechniker hergestellt, sehr natürliche Zahnform und -farbe. Mindestens zwei Sitzungen nötig.
- Künstliche Zahnkrone. Teuerste Versorgung. Lebensdauer ca. 20-30 Jahre. In Zusammenarbeit mit einem Zahntechniker hergestellt, perfekte Zahnform und -farbe. Mindestens zwei Sitzungen nötig.
(siehe auch „Prothetik, festsitzend“).